Parkdecks und Tiefgaragen sind keine üblichen Hochbauten, sondern anspruchsvolle Ingenieurbauwerke, die besondere Kenntnisse der am Bau Beteiligten in Planung, Ausführung und Überwachung erfordern. Als Bauaufgabe werden sie in der Baupraxis häufig unterschätzt. Die Folgen sind zwangsläufig Baumängel.
Parkdecks müssen Tragfunktion und abdichtende Aufgabe gleichermaßen erfüllen, um dauerhaft die Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit erfüllen zu können. In Abhängigkeit der Bauaufgabe von Parkdecks, Zwischendecks und Dachparkdecks in Parkhäusern und Tiefgaragen ist eine geeignete Konstruktion planerisch festzulegen. Die Bewehrung muss dabei vor Chlorideinwirkungen dauerhaft geschützt werden. Wasser darf nicht zum Problem für parkende Autos und Parkhausbenutzer werden. Wesentlich sind abgestimmte Festlegungen für den Beton, für eine rissbreitenbegrenzende Bewehrung sowie für eine der Bauaufgabe angepasste Betondeckung der Bewehrung. Hinzu kommen Detailausbildungen für Fugen, Gefälle und Entwässerungen in Kombination mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen sowie eine dafür angepasste Instandhaltung und Wartung während der Nutzung.
Das Gelingen der Bauaufgabe Parkdecks aus Beton erfordert zudem ein koordiniertes Zusammenspiel der einzelnen Fachplaner. Ihre jeweiligen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche müssen frühzeitig festgelegt und wahrgenommen werden.
Wesentliche Neuerungen in der 2. Aufgabe 2014:
- Inhalte neu strukturiert und gegliedert
- Aussagen und Festlegungen der Eurocodes DIN EN 1990, DIN EN 1991 sowie
DIN EN 1992-1-1
mit den nationalen Anhängen NA sowie der DIN EN 13670 mit NA:DIN 1045-3 angepasst
bzw. berücksichtigt
- Inhaltliche Erweiterung durch neue Kapitel:
- Darstellung von Rissverhalten des Betons in Stahlbeton-Konstruktionen
- Schutz des eingebauten Betons als wesentliche Aufgabe der Bauausführung
- Nachweise der Gebrauchstauglichkeit mit Berechnungsbeispielen zum Abschätzen
von Eigenspannungen sowie für Nachweise bei frühem Zwang und auch bei spätem Zwang
- Vorschlag zur Einschätzung des Riss-Risikos bei Parkdecks über Risiko-Kennzahlen
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